Freitag, 2. Dezember 2011

Freitag, 2. Dezember 2011: Cellophantüten, Rotkohl und Jane Eyre

An diesem sonnigen Freitag verlasse ich das Büro um 13:34. Auf der Suche nach bunten Streuseln für mein Weihnachtskekse gehe ich zu Kustermann am Viktualienmarkt und kaufe Cellophantüten. Zellglasbeutel. An die kann ich mich noch von früher erinnern. Es gibt sie nur an Weihnachten und sie sind mit weihnachtlichen Motiven in Gold bedruckt. Außerdem schmecken sie komisch, wenn man sie in den Mund nimmt. Wenn man es als Kind einmal gemacht hat, muss man sie immer wieder probieren, um zu sehen, ob sie immer noch so schmecken. Diesmal hab ich es übrigens nicht gemacht. Ich vertraue darauf, dass sie immer noch den selben Geschmack haben. Sie liegen unzerknittert in ihrer Tüte. Die Streusel sind alle so blass. Die lasse ich im Laden, kaufe noch Zuckerringe. Blasse Streusel habe ich schon daheim. Dort angekommen mache ich mich an den ersten Rotkohlkopf. Ich habe zwei zu ungefähr 1,5 Kilo. Den ersten schneide ich schon mal in dünne Scheiben und mariniere ihn mit 8 EL Rotweinessig, Salz, Zucker, Zitronensaft und einem Schluck sauren Rotwein. Den haben wir wohl fürs VW-Bus ausleihen bekommen. Danke fürs Autoleihen. Grüße Merlin steht auf dem Etikett. Merlin, ich kenn keinen der Merlin heißt, aber gut. Den Rest kippe ich weg. Meine Hände färben sich rot. Noch einen Apfel, Rubinette, reingeschnitten. Danach gehe ich ins Cinema um die Ecke, um die neueste Verfilmung von Jane Eyre zu sehen. Es muss gut 20 Verfilmungen geben, ich kenne keine davon. Bei dieser muss ich selbst daheim noch weinen. Ich muss gestehen, dass ich die Hälfte nicht verstanden habe, da das Cinema seit geraumer Zeit nur noch Originalversionen ohne Untertitel zeigt. Macht nichts, geweint wird immer. Und da dieser Film in die Reihe derer eingehen wird, die ich mir mit allen Specials regelmäßig ansehe, werde ich ihn bald mitsprechen können. Nach Jahren des Schmachtens für Matthew Macfayden in einer anderen viktorianischen Verfilmung wird er nun durch Michael Fassbender ersetzt. Michael Fassbender lies meinen Blog! Zu Hause schneide ich zu Kashmir den anderen Rotkohl in feine Scheiben und mariniere ihn ebenso. Er nimmt die drei größten Schüsseln in meiner Küche ein. Das wird wohl nichts mehr mit den Keksen. Morgen wird er den ganzen Tag mit (frischem) Rotwein, Glühfixbeuteln und einer mit Nelken gespickten Zwiebel köcheln und zu unserem Schweinsbraten am Abend gegessen. Davor noch Johannisbeergelee dazu.